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Die "Eucharistische Ökumene" als Zeitzoom für die Weihe von Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche

 

Einleitung

1. Zuversicht und Aufbruchsstimmung auf den Weltjugendtagen in Madrid 2011 und in Panama 2019

2. 108 Jahre bis zur Gleichberechtigung von Frauen weltweit

3. "Historische Strömungsanalyse" auf dem Weg zur Priesterweihe von Frauen in der römisch-katholischen Kirche

4. 108 Jahre in "Papstwährung"

5. Der Papst an der Spitze einer zeitgeschichtlichen Entwicklung?

6. Ungünstige Schaukelpolitik

7. Negative Botschaften für Frauen weltweit

8. Positive Botschaften für Frauen weltweit aus Deutschland

9. Die "Eucharistische Ökumene" als Zeitzoom für die Weihe von Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche

Fazit

 

Einleitung

 

Deutliche Rückschritte in der Amtszeit von Papst Franziskus bezüglich der Weihe von Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche waren bisher schon kaum zu übersehen. In den vergangenen fünf Jahren hat niemand bemerken können, dass Papst Franziskus auf die Priesterweihe von Frauen zugeht. Nun zeigt genau pünktlich zum Weltjugendtag in Panama, an dem Papst Franziskus teilnimmt, ein Stimmungsbild der US-amerikanischen Bischöfe, wie weit die Rückschrittsforcierungen von Papst Franziskus bis auf die Bischofsebene durchgesickert sind.(1)

 

1. Zuversicht und Aufbruchsstimmung auf den Weltjugendtagen in Madrid 2011 und in Panama 2019

 

Eine positive Werbung für die römisch-katholische Kirche gerade unter Jugendlichen sieht anders aus. Manchen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Weltjugendtag in Panama 2019 ist noch der Weltjugendtag in Madrid 2011 in guter Erinnerung, an dem auch Pfarrerin (ohne Dienstauftrag) Elke Göß teilgenommen hat. Damals war die Stimmung vor einer möglichen ersten offiziellen Feier der "Eucharistischen Ökumene" hervorragend. Das spannende Gefühl von Zuversicht und Aufbruch war bei den Feierlichkeiten mit Papst Benedikt XVI. deutlich spürbar. Die Erwartungen der Jugendlichen waren hoch und sie sollten nicht enttäuscht werden. Unter Papst Benedikt XVI. hatte die internationale Bischofskonferenz mit großer Mehrheit für die "Eucharistische Ökumene" gestimmt, die die Priesterweihe von Frauen in der römisch-katholischen Kirche zur Folge gehabt hätte.

Acht Jahre später geht die Amtszeit von Papst Franziskus auf ihren sechsten Jahrestag zu. Der Papst selbst hatte zu Beginn angenommen, dass sein Pontifikat kurz sein würde und nur zwei bis drei Jahre dauern würde. Dass Papst Franziskus nicht an der Spitze der Frauenförderung steht, ist bekannt. Er versucht unter anderem durch Reinhard Kardinal Marx die Förderung von Frauen in Laienpositionen der römisch-katholischen Kirche schmackhaft erscheinen zu lassen. Außer einigen Frauen, die sich gerne "Macht" in der römisch-katholischen Kirche zutrauen würden, zündet dieses Thema unter allen Katholikinnen und Katholiken nicht wirklich. Es ist klar, dass diese Frauen in Laienpositionen hinter den "viri probati" rangieren würden, die von Walter Kardinal Kasper permanent so vehement ins Gespräch gebracht werden.

Dadurch dass die vatikanische Presse rechtzeitig zum Weltjugendtag in Panama 2019 das Stimmungsbild der US-amerikanischen Bischöfe platziert, sollen die Erwartungen der Jugend, die aus allen Ländern der Erde nach Panama gekommen ist, einen heftigen Dämpfer verpaßt bekommen. Papst Franziskus hatte die beiden amerikanischen Kontinente als Geschwister bezeichnet. Sollten sich die Jugendlichen auf dem Weltjugendtag in Panama ein Beispiel nehmen an der zurückgenommenen, verhaltenen Begeisterung der US-amerikanischen Bischöfe für eine mögliche Weihe von Frauen für das Priesteramt?

Anstatt sich zukunftsweisenden Themen wie dem Frauenpriestertum in der römisch-katholischen Kirche zu stellen, wiederholt Papst Franziskus "sein" Thema der Armenpastoral wie ein Mantra. Es ist sein Lieblingsthema und er hat in seinem Leben kaum ein anderes Thema bearbeitet. Papst Franziskus läßt mit der Armenpastoral einen Gedanken aus dem Mittealter wieder aufleben. Von der Armenpastoral gibt es keinen Weg zur Frauenförderung. Sie ist einfach nicht das Thema von Papst Franziskus. Frauenförderung ist nicht im Portfolio von Papst Franziskus. Wie lange wird die römisch-katholische Kirche noch Zeit vergehen lassen, bis es Priesterinnen geben wird?

 

2. 108 Jahre bis zur Gleichberechtigung von Frauen weltweit

 

Weltweit müssen Frauen auf die Gleichberechtigung noch lange warten. Auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos, das quasi gleichzeitig zum Weltjugendtag läuft, wurde der "Gender Gap Report" vorgestellt. Weltweit müssen Frauen noch 108 Jahre auf Gleichberechtigung warten, in Deutschland sind es noch 61 Jahre.(2) Demnach gäbe es Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche im Jahr 2127. Bedenkt man, dass es die erste Feier der "Eucharistischen Ökumene" bereits am 14. Juni 2008 in Santa Maria di Leuca gab(3), so müßte die erste offizielle Feier der "Eucharistischen Ökumene" im Jahr 2117 stattfinden, also sechshundert Jahre nach der Reformation Martin Luthers. Dann wäre Pfarrerin (ohne Dienstauftrag) Elke Göß im 154. Lebensjahr. Sollte die Lebenserwartung weiter steigen, so ist dennoch nicht zu erwarten, dass Pfarrerin (ohne Dienstauftrag) Elke Göß dieses Jahr erleben wird.

 

3. "Historische Strömungsanalyse" auf dem Weg zur Priesterweihe von Frauen in der römisch-katholischen Kirche

 

108 Jahre bis zur Gleichberechtigung von Frauen erscheint sehr weit weg. Verzagtheit bricht auf. Jedes historische Ereignis findet zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem genau bestimmbaren Ort statt. Man kann zeitgeschichtliche und räumliche Vergleiche anstellen. Man kann den "Sitz im Leben" eines Ereignisses bestimmen und ihn mit seiner Umgebung vergleichen. Diese Methode hat Elke Göß in der "Historischen Strömungsanalyse" entwickelt.(4)

102 Jahre, bevor Martin Luther seine 95 Thesen an die Schloßkirche von Wittenberg nagelte, vertrat Jan Hus seine Neuerungsvorstellungen von der römisch-katholischen Kirche vor dem Konzil in Konstanz. Jan Hus wurde 1415 in Konstanz verbrannt. Martin Luther wurde nach der Veröffentlichung seiner Reformvorstellungen 1521 mit der Reichsacht, dem Kirchenbann, belegt. Martin Luther überlebte seine innovative Tat um 28 Jahre. Die Vorarbeiten von Jan Hus hundert Jahre früher kamen der Reformation Martin Luthers zugute.

Auch andere Neuerungen in der römisch-katholischen Kirche im 20. Jahrhundert ließ die Kirchenleitung über Jahrzehnte dahindarben, bis sie sie anerkannte. Die Geschichte des vom heilig gesprochenen Josémaría Escrivá gegründeten Opus Dei zeigt, dass es sehr lange dauerte, bis die römisch-katholische Kirchenleitung das richtige "Gefäß" hatte, das für das Opus Dei paßte. Es musste der Passus für die "Personalprälatur" erst in den Codex Iuris Canonici eingefügt werden, um dann auf das Opus Dei angewendet zu werden. Bis heute ist das Opus Dei die einzige Personalprälatur in der römisch-katholischen Kirche.

Ebenso erging es der inzwischen heilig gesprochenen Mutter Teresa. Die gebürtige Albanierin arbeitete Jahrzehnte lang in Kalkutta. Zeitweise standen ihr so geringe Finanzen zur Verfügung, dass sie Geld erbetteln musste. Von der Kirchenleitung in Rom bekam sie keine Unterstützung. Erst als ihre Organisation immer populärer wurde und internationales Ansehen errang, stellte sich auch die Kirchenleitung in Rom hinter die Nonne. Gegen Ende ihres Lebens wurde Mutter Teresa dann hoch verehrt. Doch Jahrzehnte lang blieb sie ohne offizielle Unterstützung aus dem Vatikan.

 

4. 108 Jahre in "Papstwährung"

 

Statistiken gelten zumeist als tröge Zahlenrechnungen. Doch Statistiken können auch trösten. Rechnet man die 108 Jahre, die man weltweit noch auf die Gleichberechtigung von Frauen warten muss, in "Papstwährung", also in die Dauer von Pontifikaten, um, dann ergibt sich Folgendes.

Vor 108 Jahren war Papst Pius X. (1903-1914) im Dienst. In den vergangenen 108 Jahren gab es zehn Päpste: Papst Pius X. (1903-1914), Papst Benedikt XV. (1914-1922), Papst Pius XI. (1922-1939), Papst Pius XII. (1939-1958), Papst Johannes XIII. (1958-1963), Papst Paul VI. (1963-1978), Papst Johannes Paul I. (1978), Papst Johannes Paul II. (1978-2005), Papst Benedikt XVI. (2005-2013) und Papst Franziskus (seit 2013).(5) Bedenken muss man dabei, dass Papst Johannes Paul II. durch seine Amtszeit von 26 Jahren und 5 Monaten der Papst ist, mit der zweitlängsten Amtszeit seit dem Jahr 33, dem Beginn der Amtszeit des Apostels Petrus.(6) Bedenkt man, dass die durchschnittliche Amtsdauer eines Papstes 7 Jahre und 5 Monate beträgt,(7) so hätten es in den vergangenen 108 Jahren 12 Päpste sein können.

Seit der ersten "Eucharistischen Ökumene" am 14. Juni 2008 ist die römisch-katholische Kirche erst beim zweiten Papst angekommen. Papst Benedikt XVI. hat mit einer Amtsdauer von 7 Jahren und 10 Monaten die durchschnittliche Amtsdauer um 5 Monate überschritten. Papst Franziskus ist derzeit 5 Jahre und 10 Monate im Dienst, somit fehlen ihm bis zur durchschnittlichen Amtsdauer noch 1 Jahr und 7 Monate. Es wäre ein exorbitanter Erfolg, wenn es innerhalb von noch nicht einmal abgeschlossenen zwei durchschnittlichen Amtsperioden von zwei Päpsten gelungen wäre, Frauen als Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche zu etablieren.

 

5. Der Papst an der Spitze einer zeitgeschichtlichen Entwicklung?

 

Die Frauenemanzipation ist unbestritten eine säkulare Bewegung. Alle Religionen seit dem Altertum heben die Bedeutung des Mannes gegenüber der Frau hervor. Die römisch-katholische Kirche hat ihre Theologie fest auf der Geschlechterdifferenz aufgebaut. Liturgisch und spirituell wird die Frauenrolle in der Mariologie und in der volkstümlichen Marienverehrung perpetuiert. Fest verankert ist die Marienverehrung Anfang des 21. Jahrhunderts immer noch in einem Frauenbild, das aus dem 19. Jahrhundert stammt und das stark durch romantisch verklärende Elemente wirkt.

Die führende Rolle bezüglich zeitgeschichtlicher und geistesgeschichtlicher Entwicklungen hat das Papsttum mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert und vor allem mit der Französischen Revolution 1789 bis 1799 verloren.(8) Wieso sollte der Papst erstmals an der Spitze einer Entwicklung hin zu einem Priestertum für Frauen in der römisch-katholischen Kirche stehen? Die Zustimmung, die Papst Benedikt XVI. der "Eucharistischen Ökumene" und damit einem Priestertum für Frauen in der römisch-katholischen Kirche zukommen ließ, war ein absoluter Glücksfall und wird sich vielleicht zukünftig in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche nicht wiederholen.

 

6. Ungünstige Schaukelpolitik

 

Die Schaukelpolitik ist keine neue Entwicklung innerhalb der römisch-katholischen Kirche. Das bereits schon erwähnte Opus Dei musste in seinen ersten Jahrzehnten sehr um die Anerkennng kämpfen und bangen. Von einem Papst geliebt und befürwortet, vom nächsten Papst beiseite gestellt, verachtet und gedämpft. Diese Schaukelpolitik läßt sich anhand der Geschichte des Opus Dei nachvollziehen.

Papst Benedikt XVI. hat bei der Ankündigung seines Rücktrittes am 11. Februar 2013 gesagt, das Schifflein Gottes schwanke stark hin und her und er habe nicht die Kraft, es zu stabilisieren und in ruhigere Gewässer zu lenken.

Eine "Schaukelpolitik" läßt sich für die Amtszeit von Papst Franziskus weiterhin skizzieren.(9) Dieses Hin und Her scheint nun den Weltjugendtag Panama 2019 erfassen zu sollen, wenn negative Botschaften bezüglich einer Gleichberechtigung von Frauen in der römisch-katholischen Kirche genau zu diesem Zeitpunkt publiziert werden. Anstatt das aktuelle Thema der Gleichberechtigung auf die eigene Agenda zu setzen, läßt Papst Franziskus es während des Weltjugendtages auf seinem Heimatkontinent Südamerika abwehren.

 

7. Negative Botschaften für Frauen weltweit

 

Mehr desillusionierende negative Botschaften für Frauen könnte es kaum geben, könnte man versucht sein zu denken. Während des jährlichen Treffens von Staats- und Regierungschefs in Davos, die über die weltweite wirtschaftliche Zukunft beraten, werden die Zukunftsaussichten für Frauen hinausgeschoben. Wer kann schon 108 Jahre als einen innovativ gestaltbaren Zukunftsraum in den Blick bekommen? Offensichtlich gelingt dies noch nicht einmal in internationaler Wirtschaftsperspektive.

Papst Franziskus eignet sich diese Sichtweise an und nutzt sie für sein "Lieblingsthema", die Armenpastoral und die Armenfürsorge. Er will sich nicht an weit entfernten Zukunftsvisionen beteiligen, wenn ihm die Armen direkt vor der eigenen südamerikanischen Haustüre und weltweit am Herzen liegen. Dafür will er den Klerus in die Pflicht nehmen und nur dafür. Dass diese Arbeit freilich nicht gerade zündet, wenn es darum geht, Priesternachwuchs zu generieren, ist bekannt. Offensichtlich wirken die Zukunftsverpflichtungen von Papst Franziskus, der nach eigenen Aussagen eine arme Kirche will, wenig anziehend für die Katholikinnen und Katholiken in Deutschland. Eine bundesweite Studie ergab, dass sich nur 15 Prozent der Katholikinnen und Katholiken als "kirchennah" bezeichnen würden. Fast jeder und jede Vierte steht der römisch-katholischen Kirche distanziert gegenüber.(10)

Diese Zahlen betreffen 23.311.321 Katholikinnen und Katholiken (Stand: 2017) in Deutschland. Nur noch 28,2 Prozent der Bevölkerung in Deutschland gehört der römisch-katholischen Kirche an.(11) Weniger als ein Drittel der deutschen Bevölkerung gehört zur römisch-katholischen Kirche und unter den Mitgliedern haben 25 Prozent keinen inneren Bezug mehr zu ihrer Kirche. Die Austrittsneigung hält seit der Wiedervereinigung Deutschlands vor 30 Jahren kontinuierlich an.

Komplementiert wird diese Stichpunktanalyse dadurch, dass im derzeitigen Bundestag in der vierten Amtsperiode von Bundeskanzlerin Angela Merkel seit September 2017 lediglich ein Drittel Frauen als Abgeordnete sitzen und die ehemalige bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer auf dem Sonderparteitag der CSU in München am 19. Januar 2019 ein Interview gegeben hat, in dem sie mit den Schwächen der CSU bezüglich der Frauenintegration scharf abrechnet.(12)

Es scheint, als könnten weder führende Politikerinnen und Politiker weltweit Personen in Spitzenpositionen von Wirtschaftsunternehmen beeinflussen, schneller Frauen in gleichberechtigte Positionen zu bringen noch könnte oder wollte sich der derzeit amtierende Papst Franziskus an irgendeinem Punkt für die Gleichberechtigung von Frauen in der römisch-katholischen Kirche einsetzen. Sind es sehr schlechte Zeiten für die Frauenemanzipation?

 

8. Positive Botschaften für Frauen weltweit aus Deutschland

 

So viel niederdrückende Stimmung in Bezug auf die Frauenförderung weltweit gab es selten. Gibt es auch positive Entwicklungen für Frauen? Sie kommen aus Deutschland.

Am 19. Januar 1919 durften Frauen in der Weimarer Republik erstmals wählen und sie durften gewählt werden. Bereits 1848 forderte Luise Otto die rechtliche Gleichstellung von Frauen in der deutschen Verfassung. Siebzig Jahre später war es soweit.(13) Seitdem sind hundert Jahre vergangen.

Am 24. Januar 2019 hat das Berliner Abgeordetenhaus beschlossen, dass der Internationale Frauentag am 8. März zukünftig ein Feiertag sein wird.(14) Hoffentlich folgen viele weitere Parlamente weltweit dem Vorbild Berlins.

Die neue CDU-Vorsitzende Annegret-Kramp-Karrenbauer wollte selbst früher Priesterin werden. Die neue starke Frau der CDU wünscht sich die Weihe von Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche.(15) Mit Pfarrerin (ohne Dienstauftrag) Elke Göß und einer ersten offiziellen Feier der "Eucharistischen Ökumene" eröffnet sich der schnellste, unkomplizierteste, harmonischste, ökumenischste und kostengünstigste Weg dorthin.

 

9. Die "Eucharistische Ökumene" als Zeitzoom für die Weihe von Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche

 

Mit einer ersten offiziellen Feier der "Eucharistischen Ökumene", die Pfarrerin (ohne Dienstauftrag) Elke Göß über 35 Jahre entwickelt hat, wären alle theologischen Barrieren auf dem Weg zu einer Weihe von Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche entfernt. Innerhalb kürzester Zeit könnte es zur Anerkennung der Priesterweihe von Frauen durch den amtierenden Papst kommen. Die "Eucharistische Ökumene" kann wie ein Zeitzoom wirken und die Wartezeit bis zur Weihe von Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche verkürzen.

Der Elan, die Begeisterung und die Aufbruchsstimmung, die im Pontifikat von Papst Benedikt XVI. zu spüren waren, sind immer noch wahrnehmbar. Man muss sich die "Eucharistische Ökumene" nicht ausreden lassen oder vermiesen lassen. Es gab sie, es gibt sie und es kann sie immer wieder geben.(16)

Bereits vor einigen Jahren dachten junge Mädchen darüber nach, ob sie nach ihrer Schulausbildung den Weg gehen sollten, Priesterin in der römisch-katholischen Kirche zu werden. Es gibt bereits Berufungen von Mädchen und jungen Frauen für das Priesteramt in der römisch-katholischen Kirche und der Heilige Geist hat sich die "Eucharistische Ökumene" als Initialzündung für die Berufung von Frauen zu Priesterinnen ausgesucht.

Mit der "Eucharistischen Ökumene" könnten viele Menschen, denen die Kirche gleichgültig geworden ist oder die an einen Austritt denken, zurückgewonnen werden. Elke Göß war in Pullach bei München und an der Münchner Lukaskirche als Vikarin und in der oberfränkischen Kirchengemeinde Stammbach als Pfarrerin z.A. tätig. In den insgesamt acht Jahren ist niemand aus dem Sprengel von Vikarin bzw. Pfarrerin z.A. Elke Göß ausgetreten, obwohl sie wirklich progressive Kirchenarbeit geleistet hat oder vielleicht gerade deshalb. Eine solche Erfolgsbilanz konnte niemand in der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern aufweisen, auch nicht der ehemalige bayerische Landesbischof Johannes Friedrich. Vikarin bzw. Pfarrerin z. A. Elke Göß hat kein einziges Kirchenmitglied aus ihrem Sprengel durch Kirchenaustritt verloren. Deshalb kann man annehmen, dass die Zustimmung zu beiden christlichen Kirchen als Folge einer ersten offiziellen Feier der "Eucharistischen Ökumene" stark zunehmen würde.

Die "Eucharistische Ökumene" kann noch in einer zweiten Weise wie ein Zeitzoom wirken. Wie bereits geschildert, sind die Erwartungen, dass es innerhalb von nur einem oder zwei Pontifikaten zu einer Weihe von Priesterinnen kommen könnte, euphorisch. Eine solche schnelle Entwicklung wäre möglich, angesichts der Reformationsgeschichte und angesichts der jüngeren Kirchengeschichte jedoch eher unwahrscheinlich.

Eine der größten Stärken von Pfarrerin (ohne Dienstauftrag) Elke Göß ist die Geduld. Sie kann jahrelang warten, wenn es sein muss. Deshalb müssen die Fans der "Eucharistischen Ökumene" nicht den Mut verlieren. Auch langfristig können sich immer noch die Erfolge der "Eucharistischen Ökumene" und des mit ihr verbundenen Frauenpriestertums zeigen.

 

Fazit

 

Es könnte sein, dass die Prognosen des "Gender Gap Reports" zutreffen und dass es noch 108 Jahre weltweit dauert, bis Frauen gleichberechtigt sind. Die Geschichte der römisch-katholischen Kirche zeigt immer wieder, dass Entwicklungen Jahrzehnte oder sogar hundert Jahre brauchen. Auch das Frauenwahlrecht ließ 70 Jahre auf sich warten. So lange wird es wahrscheinlich nicht mehr dauern, bis die erste Frau in der römisch-katholischen Kirche zur Priesterin geweiht werden wird. Mit der "Eucharistischen Ökumene" läßt sich die Zeitspanne erheblich verkürzen. Pfarrerin (ohne Dienstauftrag) Elke Göß ist jederzeit zu einer ersten offiziellen Feier der "Eucharistischen Ökumene" bereit. Sie verfügt allerdings auch über eine unendliche Geduld, die eine ihrer besten Eigenschaften ist.

 

Elke Göß

 
 
(1) Vgl. KNA (2019): Ein Drittel der US-Bischöfe will Frauen als Diakoninnen. "Anerkennen, dass es Diakoninnen in der frühen Kirche gab", https://www.domradio.de/themen/reformen/2019-01-23/ein-drittel-der-us-bischoefe-will-frauen-als-diakoninnen,25.01.2019
(2) Vgl. 108 Jahre bis zur Gleichstellung. Auch in Davos herrscht Geschlechterungleichheit, https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Auch-in-Davos-herrscht-Geschlechter-Ungleichheit-article20821712.html,25.01.2019
(3) Vgl. Göß Elke (2013): Die eucharistische Ökumene mit in der apostolischen Sukzession ordinierten, zölibatär lebenden evangelischen Theologinnen ist durch Papst Benedikt XVI. vollzogen - ein persönliches Bekenntnis zum bayerischen Papst von einer lutherischen Pfarrerin, erschienen bei Lib & In am 24. Februar 2013
(4) Vgl. Göß Elke (i.E.): Der politische Pluralismus Harold J. Laskis. Studien zu einer historischen Strömungsanalyse in der Politischen Theorie, Liberale Gesellschaftsanalyse, Band 6, vgl. Göß Elke (i.E.): Josémaría Escrivà. Wegmarkierungen des Opus Dei, Liberale Gesellschaftsanalyse, Band 7; vgl. Göß Elke (i.B.): Historische Strömungsanalyse und liberale Gesellschaftsanalyse, Liberale Gesellschaftsanalyse, Band 18
(5) Vgl. Liste der Päpste, https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_P%C3%A4pste,25.01.2019
(6) Vgl. Liste der Päpste, https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_P%C3%A4pste,25.01.2019
(7) Vgl. Liste der Päpste, https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_P%C3%A4pste,25.01.2019
(8) Vgl. Arnold Claus (2007): Kleine Geschichte des Modernismus, Freiburg/Basel/Wien
(9) Vgl. Göß Elke (2014): Die katholische Kirche ist durch diametrale Gegensätze gekennzeichnet und könnte zwanzig Leitmotiven folgen - das Papsttum hat gut Chancen für die Zukunft, erschienen bei Lib & In am 22. Mai 2014, update: 24. Mai 2014
(10) Vgl. dpa/lby (2019): Studie: Jeder vierte Katholik von Kirche entfremdet, https://www.welt.de/regionales/bayern/article187492894/Studie-Jeder-vierte-Katholik-von-Kirche-entfremdet.html,25.01.2019
(11) Vgl. Religionen in Deutschland, https://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland,25.01.2019
(12) Vgl. Hildebrandt Tina/Pausch Robert (2019): Christine Haderthauer. "Männer haben Spaß daran", https://www.zeit.de/2019/04/christine-haderthauser-csu-machtkaempfe-machismo-frauen,25.01.2019
(13) Vgl. Göß Elke (2019): Welche Parallelen gibt es zwischen der geschichtlichen Entwicklung des Frauenwahlrechts in Deutschland und der geschichtlichen Entwicklung der "Eucharistischen Ökumene"? erschienen am 17. Januar 2019
(14) Vgl. 8. März. Frauentag ist in Berlin jetzt Feiertag, https://www.zdf.de/nachrichten/heute/berlin-macht-frauentag-zum-feiertag-100.html,25.01.2019
(15) Vgl. stz (2018): Kramp-Karrenbauer wünscht sich Priesterinnenweihe, https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/kramp-karrenbauer-wunscht-sich-priesterinnenweihe,25.01.2019
(16) Vgl. Göß Elke (2018): Die Eucharistische Ökumene und die Zeit, erschienen in Rom am 26. Juni 2018
 
25. Januar 2019
 

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Update: 2. Oktober 2023

Installation: 10. Mai 2018

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